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Kakabadze, Kirill
Kirill Kakabadze (georg. კირილე კაკაბაძე, 1888-?), in deutscher Schreibweise Kyrill Kakabadse – georgischer Sowjetfunktionär, Renegat und Journalist.
Leben
Am 15. Februar 1888 in Kutais (heute Georgien) als Sohn des Bauern Dmitri Kakabadze geboren.1) 1910 Studium am Technikum für Eisenbahnwesen in St. Petersburg. Nach Abschluss Arbeit als Eisenbahnbeamter. 1917 nach der Oktoberrevolution Eintritt in die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands (Bolschewiki). Hoher Funktionär im sowjetischen Wirtschaftsapparat, u.a. als Vorsitzender der staatlichen Plankommission (Gosplan), und stellvertretender Vorsitzender im Rat der Volkskommissare (SNK) Georgiens.2) 1931-1933 in Berlin als stellvertretender Direktor der Mangan-Export-GmbH, u.a. zuständig für die Auszahlung von Geldern an die hiesigen georgischer Studenten. 1933 Bruch mit der Sowjetunion und Weigerung in diese zurückzukehren. Danach Arbeit als Journalist, Veröffentlichung antisowjetischer Artikel. Am 19. Oktober 1937 auf der Straße von den Georgiern Džaparidze und Gomarteli angegriffen, die er in dem Artikel „Stalin der Schreckliche“ als Sowjetagenten bezeichnet hatte.3) Nach dem deutschem Angriff auf die Sowjetunion Arbeit für die Vineta-Dienststelle des Propagandaministeriums, u.a. Abfassung von Flugblättern, die hinter der Ostfront abgeworfen wurden. Weiteres Schicksal unbekannt. Seit 1914 verheiratet mit der Deutschrussin Lidija (geb. Čistoserdova), geboren am 21. Juni 1891 in St. Petersburg. Drei Söhne: Dmitri, Georg-Jurij, Aleksej.
Schriften
Monographien
- Unter der Larve des Sozialismus (geplant 1939, unveröffentlicht).
- Die wirtschaftspolitische und sozialpolitische Struktur der Sovjetunion.
Artikel und Beiträge
- Stalin the Terrible, in: Sunday Express v. 8.4.1934.
- Stalin der Schreckliche, in: Berliner Lokal-Anzeiger v. 20.-30.6.1937.
- Die klassenlose Gesellschaft in der UdSSR, in: Völkischer Beobachter (Berliner u. Norddeutsche Ausgabe) v. 21.7.1941.
- Über Stalin's Sohn, in: Königsberger Allgemeine Zeitung v. 31.7.1941.
- Sozialpolitische Struktur der UdSSR, in: ebd. v. 2.8.1941.
- Die „Klassenlosen“, in: Tagespost (Graz) v. 8.8.1941.
- Auf 100 Bauern in der UdSSR 32 beamtete Gratisfresser, in: Stettiner General-Anzeiger v. 13.8.1941.
- Das „Himmelreich des Sozialismus“, in: Grenzbote (Pressburg) v. 17.8.1941.
- Über die sozialen Misstände in der UdSSR, in: Frankfurter Oder-Zeitung v. 19.8.1941.
- Die Klassen in der Sovjet-Union, in: Krakauer Zeitung v. 16.8.1941,
- Auch in Berlin ließ die GPU Menschen verschwinden, in: Völkischer Beobachter (Süddeutsche Ausgabe) v. 1.9.1941.
- Die Geheimnisse der Sovjethandelsvertretung in Berlin, in : Völkischer Beobachter (Norddeutsche Ausgabe) v. 2.9.1941.
- Die Geheimnisse in der Handelsvertretung, in : Völkischer Beobachter (Berliner Ausgabe) v. 3.9.1941.
- Das „Zimmer 150“, in: National-Zeitung (Halle) v. 7.9.1941.
- Geheimabteilung der Sovjetbotschaft, in: Rheinisch-Westfälische Zeitung v. 17.9.1941.
- Über die Tätigkeit der GPU im Ausland, in: Königsberger Allgemeine Zeitung v. 18.9.1941.
Adressen
Halensee Küstrinerstr. 5 b. der Jüdin Fr. Wagner (1938-1944)
Referenzen
Schlagworte
Empfohlene Zitierweise
Kakabadze, Kirill, in: Kavkazskij Berlin. Nachschlagewerk zur kaukasischen Emigration im Berlin der Zwischenkriegszeit (https://kavkazskij-berlin.de/doku.php?id=kurzbiographien:kakabadze_kirill), abgerufen am 2024/11/21 10:11.