Ivan Bakaev (1896-?), in deutscher Schreibweise Jan/Jean Bakajeff – tscherkessischer Fremdenlegionär und Boxer.
Am 16. Dezember 1896 in Kaniol im Kreis Tersk (Nordkaukasien) geboren.1) 1914-1917 Soldat in der russischen Armee, nach der Oktoberrevolution in der Weißen Armee. 1920 nach dem Zusammenbruch der Offensive General Wrangels in Südrussland nach Konstantinopel evakuiert. Es folgten fünf Jahre Dienst in der französischen Fremdenlegion in Marokko. Ab 1925 in Frankreich (Marseille, Paris), wo er u.a. als Boxer arbeitete, und Belgien. In Luxemburg wegen Totschlags verurteilt, nach drei Jahren aus der Haft entlassen. Seit Februar 1933 in Berlin, im selben Jahr sieben Monaten Haft in Berlin-Plötzensee wegen unerlaubten Grenzübertritts. Mitglied der Partei der Russländischen Befreier/Russländische National-Sozialistische Bewegung (Partija Rossijskich Osvoboždencev/Rossijskoe Nacional'-Sozialističeskoe Dviženie). Erstach am 30. Juli 1934 einen Parteigenossen und Freund aus Eifersucht in den Büroräumen der Partei in der Regensburger Str. 23a (Berlin-Wilmersdorf), im November des Jahres wegen Totschlags zu acht Jahren Haft verurteilt. Anfang 1935 aus dem Gerichtsgefängnis Charlottenburg ins Zuchthaus Brandenburg-Görden verlegt.2) Weiteres Schicksal unbekannt.
Barbarossastr. 40I b. Frau Ellen von Richter, Regensburgerstr. 23 (1934)
Bakaev, Ivan, in: Kavkazskij Berlin. Nachschlagewerk zur kaukasischen Emigration im Berlin der Zwischenkriegszeit (https://kavkazskij-berlin.de/doku.php?id=kurzbiographien:bakaev_jan), abgerufen am 2024/11/21 13:27.