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Ağazadə, Cəmil

Cəmil Ağazadə (1892-1953), in deutscher Schreibweise Djamil Agasade – aserbaidschanischer Unternehmer, Restaurateur.

Leben

Am 12. Januar 1892 in Täbris (Iran) oder Südkaukasien geboren.1) Betrieb nach der Oktoberrevolution ein orientalisches Restaurant in Moskau. 1926 Übersiedlung nach Berlin. 1927 Eröffnung des Restaurant Azerbajdžan und des Restaurant Schark. Nach dem Scheitern der kurzlebigen Restaurantprojekte Arbeit als Koch in der sowjetischen Handelsvertretung. 1929 Gründung des Restaurant Orient, das schnell zu einer populären Adresse in der Restaurantlandschaft des Berliner Westens avancierte und Ağazadə zu Wohlstand verhalf. Ab Mitte der 1930er Jahr im Fadenkreuz der Gestapo, die die geplante Eröffnung des Lokals Pavillon Orient in Groß Glienicke verhinderte (diese glückte erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges) und eine Ausweisung Ağazadəs vorbereitete, zu der es aber offensichtlich nicht kam. Am 14. Dezember 1953 in Groß Glienicke gestorben. Auf dem Türkischen Friedhof in Berlin beerdigt. Mit der Russin Elizaveta, geb. am 26. Oktober 1900 in Täbris als Elizaveta Bogdanova, verheiratet. Eine gemeinsame Tochter: Nelly, geb. am 1. Mai 1918.

Bilder

Adressen

Kurpromenade 45 (Groß Gleinicke, ab 1935)

Referenzen


1) Die Frage nach Ağazadəs Herkunft war Anfang der 1930er Jahre Gegenstand eines Skandals. Dieser Eintrag stützt sich - so nicht anders angegeben - auf: Johannes Schnelle: „… und im Inneren empfängt einen der Orient.“ Cəmil Ağazadə und seine Orientrestaurants im Berlin der Zwischenkriegszeit, in: Die junge Mommsen, Bd. 2, 2020, S. 6-33.

Schlagworte

Empfohlene Zitierweise

Ağazadə, Cəmil, in: Kavkazskij Berlin. Nachschlagewerk zur kaukasischen Emigration im Berlin der Zwischenkriegszeit (https://kavkazskij-berlin.de/doku.php?id=kurzbiographien:agazad%C9%99_c%C9%99mil), abgerufen am 2024/11/21 12:26.