====== Gelazania, Barnaba ====== **Barnaba Gelazania** (georg. ბარნაბ გელაზანია, in dt. Schreibweise: //Gelasania//, 1884-1950) – georgischer Lehrer, Schriftsteller und Stipendiat der Georgischen Republik. ===== Leben ===== Am 1. November 1884 als Sohn eines Landwirtes in Kutais (heute Georgien) geboren.[(Diese Kurzbiographie bezieht sich - so nicht anders angegeben - auf: BArch R 9361-V/5526.)] Ausgebildeter Lehrer. 1908 erste Veröffentlichung eines georgischen Gedichts mit საპყრობილე (georg.: Gefängnis). 1920 von der georgischen Regierung als Staatsstipendiat nach Deutschland entsandt. Studium in Berlin und Königsberg, Beendigung aus wirtschaftlichen Gründen nach 8 Semestern als cand.phil. und Rückkehr nach Berlin. In den 1930er Jahren erwerbslos, Bezieher von Wohlfahrtsunterstützung.[(Vgl. hierzu auch: PA AA R 31668, Bl. 168; United Nations Library & Archives Geneva C1172/68/37.1 - Gelasania, Barnaba, Schreiben an das Internationale Nansenamt v. 12.11.1935.)] Abfassung von Romanen und Erzählungen in georgischer Sprache, die nicht gedruckt wurden, außerdem gelegentliche Veröffentlichungen in georgischen Exilpublikationen und deutschen Zeitungen mit Beiträgen über Georgien. 1934 Aufenthalt in Paris, dort Veröffentlichung eines georgischen Gedichtbands. 1935 wieder in Berlin, Ausweisungsversuch durch den Staatskommissar von Berlin aufgrund des Vorwurfs, Gelazania sei Marxist, der sich gegen die NSDAP geäußert und Kontakte zur SPD-Leitung in Adlershof unterhalten habe,[(PA AA R 31668, Bl. 166-168.)] Bittgesuch an Reichskanzler Hitler in dieser Sache, parallel Vorbereitung auf eine mögliche Ausreise nach Belgien.[(United Nations Library & Archives Geneva C1144/40/09.1, Schreiben an das Internationale Nansenamt v. 13.1.1936.)] 1939 Ablehung seines Aufnahmeantrages in die Reichsschrifttumskammer mit Verweis auf die Geringfügigkeit seiner Publikationstätigkeit. Aktives Mitglied der [[vereine:gesellschaft_georgischer_buerger_deutschland|Gesellschaft georgischer Bürger in Deutschland e.V./ Georgische Kolonie in Deutschland e.V.]] (1926: Schriftführer, 1931: Kandiat für den Vorstand).[(LAB B Rep. 042 Nr. 27463, Bl. 34, 48f.)] Sollte 1943 als Dolmetscher im Ostarbeiterlager der Firma Hochohm GmbH eingesetzt werden. Am 14. Februar 1950 in Berlin gestorben.[(LAB P Rep. 605 Nr. 30, Sterbeurkunde 214/1950.)] Seit 1947 mit der Deutschen Herta, geb. Lemke, verheiratet. ===== Adressen ===== Adlershof Flugplatz 4 (1926, 1935-36), Adlershof Kronprinzenstr. 50 b. Zwickert (1939), Glienicker Weg 140 (1943), Borgmannstr. 5 (1950) ===== Schriften ===== * ღრუბლიან დღეებში. ლექსები და პოემები [georg.: In bewölkten Tagen. Gedichte], Paris 1934. ===== Referenzen ===== ~~REFNOTES~~ ===== Empfohlene Zitierweise ===== @TITLE@, in: Kavkazskij Berlin. Nachschlagewerk zur kaukasischen Emigration im Berlin der Zwischenkriegszeit (@PAGEL@), abgerufen am @DATE@. ===== Schlagworte ===== {{tag>ankunft:1920-1929 nationalitaet:georgier beruf:lehrer beruf:schriftsteller beruf:arbeitslos bezirk:kurzbiographien:treptow-köpenick geschlecht:mann}} ---- ~~socialite~~