====== Əfəndiyev, Zahid bəy ====== **Zahid bəy Əfəndiyev** (1882-?) – aserbaidschanischer Unternehmer, Exilpolitiker und führendes Mitglied der aserbaidschanischen Kolonie in Berlin. ===== Leben ===== Am 28. März 1882 in Nucha (heute Şəki, Aserbaidschan) als Sohn eines Kaufmanns geboren.[(Ergänzen.)] Seit 1913 in Deutschland. Im selben Jahr Mitbegründer des Rauchwarengeschäfts Mussin & Co. in Leipzig. Von Februar 1915 bis Januar 1916 Unterstützung der deutschen Kriegsanstrengungen als Mitarbeiter der tatarischen Abteilung in der Nachrichtenstelle für den Orient in Berlin und Propagandist für tatarische Kriegsgefangene im Weinberglager bei Zossen. 1921 Gründung der [[unternehmen:mursalli_tabak_zigarettenfabrik|Mursalli Tabak- und Zigarettenfabrik]] in Berlin. In den 20er/30er Jahren aktives Mitglied der hiesigen aserbaidschanischen Kolonie sowie einer Reihe orientalischer Vereinigungen, darunter der Türkische Club, die Deutsch-Persische Gesellschaft und die Gesellschaft für islamische Gottesverehrung, in der er die Interessen der kaukasischen Muslime vertrat. 1930 Mitunterzeichner der orientalischen Protestschreiben gegen Essad Bey. 1934/35 Vertreter der antisowjetischen Aserbaidschanisch-nordkaukasischen Vereinigung in Berlin, enge Zusammenarbeit mit dem Georgier [[kurzbiographien:karumidze_salva|Šalva Karumidze]]. März 1935 Verhaftung durch die Gestapo unter dem Vorwurf, er habe kommunistisches Propagandamaterial aus der Tschechoslowakei geschmuggelt. Die Verhaftung erfolgte im Kontext von Auseinandersetzungen konkurrierender kaukasischer Gruppierungen in Berlin und beruhte wahrscheinlich auf einer Denunziation durch politische Gegner. Nach siebenwöchiger Schutzhaft Ausweisung als „lästiger Ausländer“. Endgültige Ausreise erst um den Jahreswechsel 1935/36, vermutlich in Richtung Türkei. Weiteres Schicksal unbekannt. Seit Dezember 1916 mit der Leipziger Fabrikantentochter Katharina, geb. Hähn, verheiratet. ===== Bilder ===== {{gallery>kurzbiographien:əfəndiyev_zahid_bəy}} ===== Adressen ===== Mainzer Straße 10 (Berlin-Wilmersdorf, 1916), Grolmanstr. 36I (1919), Uhlandstr. 116/117 (1921-1928), W15 Kurfürstendamm 66 (1935) ===== Referenzen ===== ~~REFNOTES~~ ===== Empfohlene Zitierweise ===== @TITLE@, in: Kavkazskij Berlin. Nachschlagewerk zur kaukasischen Emigration im Berlin der Zwischenkriegszeit (@PAGEL@), abgerufen am @DATE@. ===== Schlagworte ===== {{tag>ankunft:vor_1920 nationalitaet:aserbaidschaner beruf:unternehmer bezirk:kurzbiographien:charlottenburg-wilmersdorf geschlecht:mann }} ---- ~~socialite~~